Hamburg Karte

"Szenen und Perspektive"

Wann wird eine Welt ausgegrenzt? Wann behütet sie sich selbst vor dem Außen? Die Elbe zieht eine Grenze der Naturgewalt durch Hamburg. Wie wir mit ihr umgehen, ist uns Menschen und der Perspektive überlassen. Doch Süderelbe, insbesondere Harburgs Kieze, leben mit einem Narrativ der „anderen Seite“. Wer heute noch über eine in sich verschlossene Community schimpft, sollte seinen Blickwinkel hinterfragen: Wie die hanseatische Gesellschaft das Übersetzen unterstützt hat, oder eben nicht?

 

Der Knotenpunkt des Phoenix-Viertels, der Hermann-Krüger-Platz, ist Begegnungsort vieler Ansichten. Viele müssen hier durch. Manche kommen um zu bleiben. Alle haben gute Gründe. Raue Dialoge am Wochenende, Montags wieder Schulweg und Ziel nach Feierabend. Ein Ort wie viele andere, an dem man sich (auf-)hält und begegnet.

 

Dieses Werk erzählt von einem Sonntagnachmittag, abgebildet sind beobachtete Szenen vor Ort. Aus dem Skizzenmaterial vom Hinsetzen und Zuschauen wurden prägnante Konstellationen ausgewählt. Aus einer getöpferten Hohlkugel sind die Figuren ausgeschnitzt worden. Die Szene ist vielfältig. Lücken im Material zeugen von einer Durchlässigkeit des Platzes. Von Außen widerstandsfähig kühl glasiert, innen der rohe Ton. Die Beziehung zwischen Aussenwirkung und Innenleben, die erst in der Interaktion bemerkt werden kann.

HERMANN-KRÜGER-PLATZ.