Hamburg Karte

"pen is present"

Worte sind flüchtig. Hauen ab, bevor du verstanden hast, wo sich welches Satzzeichen einreiht. In der Bewegung der Stadt sind es Fetzen, die bleiben. Wenn sich aber so ein Momentum an das nächste reiht, wird es ein Ganzes. Geschichten, die sich nur die Straßenecke ausdenken kann.

 

Auf dem Schulterblatt wird immer wer gesehen werden. Der pulsierende Zwischenarm zwischen der Mitte des Schanzenviertels und seiner Ein- und Ausgänger. Wochentage der Limo, Freitag dem Vorglühen, Samstag das Kontern und ein Sonntag in Schlappen vor der Backwarenvitrine – der Kiosk versorgt sie alle. Dabei wird der kleine Laden durch seine Bänke vor der Tür zum Ort des Verweilens. Und wenn Cheffe Schicht hat, ist es besonders schön noch zu bleiben.

 

Dieses Werk formte sich durch Zuhören. Blaue Tinte auf weißem Papier, voll nach durchschnittlich 20 Minuten. Viel mehr ist nicht passiert, als dass Gehörtes direkt aufgeschrieben wurde. Dabei folgen die Wörter der Dynamik in der sie vorbeiliefen und das Blatt füllt sich Zeile für Zeile. Chronologisch vertikal und nicht bedacht auf Vollkommenheit. The Artist is Present, aber viel unauffälliger. Der Stift ist da, Präsens wird festgehalten. Dabei entscheidet die Stadt was bleibt, indem sie den Haupt- vom Nebensatz ausradiert, mit ihren anderen Melodien von links und rechts und gegenüber.

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