Das Festhalten und die Beschäftigung mit dem Moment verleiht ihm Ewigkeit und Relevanz, die normalerweise komplementär zu der schnelllebigen, anonymen Fluktuation im öffentlichen Raum stehen. Denn wer hat sich nicht schonmal nach einer bemerkenswerten Begegnung gefragt: Wie wird die Erinnerung des Einzelnen dem gerecht und was wäre, wenn sie zur Erfahrung der Vielen würde?
Pal (engl.) –
Kumpel, Freundin, Kollege, Gefährtin, Kamerad, Genossin, Komplize, Atze, Helfershelferin
To pal (up) –
To pal around with sb.-
sich anfreunden, kameradschaftlich verkehren sich mit jmd. herumtreiben, rumhängen, cornern
PAL ME. entsendet Künstler:innen an verschiedene Begegnungsorte in Hamburg. Dafür wird das Kennenlernen mit Stammgästen und Expert*innen dieser Treffpunkte koordiniert. So finden die Künstler:innen unter PAL ME. am Ort zu ihrem Werk. Zu Ende gedacht und realisiert werden diese in den unterschiedlichen Atelierkontexten. Diese künstlerische Übersetzung von Erlebtem kuratiert PAL ME. und macht sie zugänglich.
Das Herauslösen des Merkwürdigen aus der alltäglichen Ordnung, in der wir die Stadt normalerweise erleben, bietet die Chance auf neue Blickwinkel. Hier entsteht eine Montage, ein Mosaik an überraschenden Bemerkungen, versteckten Wahrheiten und gefühlten Beispielen, warum Hamburgs Ecken auf die Karte gehören.
Im Arbeiten unter PAL ME. werden Künstler*innen zu Socially Engaged Artists! Ihre Werke sind durch PAL ME.’s Community Arbeit eng verknüpft mit der Zwischenmenschlichkeit rund um den jeweiligen Kiez.
Orte erfahren…
Sollte man nicht einfach da hin gehen?
JA. Dazu lass dir doch vor deinem nächsten Vorbeischauen eine andere Brille aufsetzten. Dir ein weiteres Stadtbild zeichnen, vor dem ersten Mal neugierig machen, oder dich erinnern, warum genau dieser auch nach hundert Besuchen noch ein Sehnsuchtsort ist. Zeige auf das Kunstwerk, wenn Wort nicht mehr ausreichen um zu erklären, warum es dort besonders ist.
Momente festhalten…
Macht Kunst das nicht immer?
JEIN. PAL ME. schafft den Rahmen, der Fokus auf das Thema hält: Begegnungsorte, ihre Relevanz und Wertschätzung. Wie oft eine Parkbank am Tag besetzt wird, kann man messen. Was ihren Besuchenden an ihr liegt, muss man erfahrbar machen. Das funktioniert durch die Sprachen der Kunst, indem die Alltagsmomente übersetzt werden. Die Künstler:innen archivieren. Die Werke werden zu Beispielen. Bemerkenswertes wird Legitimation von (öffentlichen) Orten und zu Liebeserklärungen an unsere Stadt.
Könnt ihr nicht woanders hingehen?
NEIN.